Portrait Herr Dederichs Mitarbeiter Deutsche Reihenhaus AG
Miteinander

„Wie kommt ein technischer Einkäufer dazu, ein Doppelhaus zu planen, Maik Dederichs?“

Maik Dederichs ist seit 2015 in unserem Unternehmen und war lange Zeit Einkäufer bei der Deutschen Reihenhaus. Heute ist er Experte Gestaltung, Entwicklung, Hochbau und hat unser neuestes Produkt zu verantworten: ein Doppelhaus. Wie es dazu kam? Das berichtet er uns im Interview zu unserer Ideenwerkstatt:

Hallo, Maik. Wie kommt es, dass du Ideengeber für unser neues Produkt, das Doppelhaus, geworden bist?

Ich bin aus meiner damaligen Position als Einkäufer auf die Ideenwerkstatt aufmerksam geworden. Ich habe mich zu der Zeit, neben den klassischen Aufgaben eines Einkäufers, auch um die Berechnung des Bodenrichtwerts unserer angekauften Grundstücke gekümmert. Aus dieser Tätigkeit ist dann auch das Thema Doppelhaus gewachsen und die Frage: „Können wir das realisieren?“

Du hast gerade die Ideenwerkstatt erwähnt. Kannst du uns kurz schildern, was das ist?

Die Ideenwerkstatt ist kein physischer Ort in unserem Unternehmen, sondern eine Online-Plattform, ein SharePoint. Dort kann man Ideen und Verbesserungsvorschläge eintragen, mit denen man unsere Arbeit und unser Produkt optimieren kann. Es ist wirklich so, dass man das in Person dort mit kurzer Beschreibung einträgt und – ich weiß gar nicht, ob es das in anderen Unternehmen gibt – und der Vorstand schaut sich diese Themen dann an, hält Rücksprache, informiert sich und interessiert sich.

Kannst du uns das anhand deiner Idee, dem Doppelhaus, erklären?

Ich habe meinen Vorschlag 2018 dort eingetragen und kurze Zeit später kamen dann zwei bis drei Rückfragen, wie ich mir das denn vorstelle. Das wurde dann erläutert und drei Tage später hatte ich einen Termin, um die Idee dem gesamten Vorstand zu präsentieren. Aus diesem Termin wurde dann eine Sitzung, die fast drei Stunden gedauert hat. Allein das fand ich schon beeindruckend, dass man sich dort so viel Zeit für meine Idee nimmt.

Unser Unternehmen heißt ja Deutsche Reihenhaus. Man könnte meinen, dass das Thema „Doppelhaus“ nicht sofort auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Nein, das war auch nicht der Fall. Beim ersten Termin konnte ich sie noch nicht ganz von der Idee überzeugen. Aber das ist ja auch verständlich. Das Thema ist ja auch sehr groß. Ich habe auf jeden Fall Hausaufgaben mitbekommen – weitere Analysen mit zusätzlichen Schwerpunkten erstellen, Marktforschung machen, auf gewisse Themenbereiche achten. Die wurden dann im Folgetermin besprochen. Und das ging über fünf Termine so weiter. Ich habe immer weitere Hausaufgaben bekommen und das Konzept nach und nach verfeinert. Im Endeffekt hat der Vorstand dann beschlossen, dass wir das Thema weiterverfolgen. Und das Schöne war, dass man mir zugetraut hat, dass ich das hier im Hause organisiere und betreue.

Ein solches Projekt kann man wahrscheinlich nicht alleine organisieren, oder?

Nein. Wir haben in dem Fall intern den Themenkreis "Doppelhaus" gebildet. Da holt man sich dann die Kompetenz der einzelnen Teams und Fachplaner ins Boot, also Statiker, Haustechniker, Entwässerung etc. Gemeinsam erarbeitet man dann Schritt für Schritt das Projekt. Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr (Anm. d. Red.: Das Interview wurde Mitte 2020 geführt) Baurechte bekommen.

Also ist das Projekt für dich abgeschlossen? Kannst du uns kurz beschreiben, was du heute machst?

Ich arbeite heute als Experte Gestaltung, Entwicklung, Hochbau und mein Aufgabenfeld ist dabei sehr abwechslungsreich. Ich darf unterschiedlichste Themen bearbeiten. Eines meiner letzten großen Themen war das Smart Home. Dabei durfte ich den Umbau eines unserer Musterhäuser organisieren und das auch bei unseren Kunden begleiten: Wie kommt das an? Welche Fragestellungen haben die? Gibt es Interesse? Am Ende des Tages werte ich dann aus, ob ein solches Thema zu uns passt und ob es Potenzial hat. Aber das ist nur eines von vielen Themen.

Würdest du sagen, dass die Ideenwerkstatt vielleicht ein kleines Sprungbrett zu deiner jetzigen Position war?

Ich denke schon, dass sich gut ausgearbeitete Themenbereiche oder Innovationsvorschläge positiv auf die berufliche Weiterentwicklung auswirken können.

Was haben denn die Kollegen gesagt, als es hieß: "Unser Einkäufer entwickelt jetzt ein Doppelhaus"?

Mag sein, dass sich einige etwas gewundert haben. Aber das Feedback, das ich mitbekommen habe, war sehr positiv und auch gar nicht so selten. Viele Kollegen mochten es, dass ich mich da getraut habe. Viele Kollegen aus anderen Fachabteilungen haben direkt ihre Hilfe bei der Umsetzung angeboten oder Ideen am Mittagstisch eingebracht. Ich glaube auch, dass es für den einen oder anderen auch ein Anstoß war, sich ebenfalls an das Thema heranzutrauen.

Kann jeder die Ideenwerkstatt nutzen?

Ja, natürlich. Die ist offen für alle Kollegen. Zu Beginn haben vor allem Kollegen aus der Technik und dem Vertrieb die Plattform für Vorschläge genutzt. Inzwischen platzieren dort aber alle Abteilungen ihre Verbesserungsvorschläge. Das Schöne ist: Es gibt da keine Empfindlichkeiten, was die Zuständigkeitsbereiche betrifft. Jeder darf alles vorschlagen.

Fallen dir noch weitere Beispiele ein, die dank der Ideenwerkstatt umgesetzt wurden?

Sehr spontan fällt mir da ein Projekt unserer Haustechniker ein. Bei unseren Duschsystemen war es lange Zeit nötig, eine zusätzliche Wand aufzubauen, in der die Haustechnik untergebracht war. Die Dusche war also immer von drei Seiten von Wänden umgeben. Unsere Haustechniker haben es geschafft, die Installationen so umzustrukturieren, dass wir an der Stelle mit einer Glaswand arbeiten können. Das macht das ganze Bad natürlich viel großzügiger, freundlicher. Auch unser Vertrieb bringt dort viele Ideen ein, die den Kunden mehr Auswahl bieten und das kommt sehr gut an.

Welchen Einfluss, denkst du, hat die Ideenwerkstatt auf unser Unternehmen?

Ich denke, dass es gerade zurückhaltenden Menschen die Möglichkeit gibt, sich einfach einzubringen und ein erstes Feedback zu bekommen. Wahrscheinlich würde es aber auch ohne die Ideenwerkstatt gut funktionieren. Ich hatte damals – noch als Einkäufer – einen Verbesserungsvorschlag zur Bestimmung von Bodenrichtwerten und habe mich an Herrn Arnold gewandt, bin an seinem Büro vorbeigegangen und habe gefragt, ob er im Laufe des Tages Zeit hätte. „Klar, sofort.“, hieß es da nur. Drei Tage später kam schon sein Feedback und das lautete: „So machen wir das.“ Aber das ist nicht nur beim Vorstand so, sondern auch bei Teamleitungen und direkten Kollegen.

Hast du schon ein neues Projekt im Kopf?

Tatsächlich, ja. Ich habe auch schon mit meinen Vorgesetzten darüber gesprochen. Der hat mich aber gebeten, noch einen Moment zu warten. Das erste Doppelhaus ist ja noch nicht gebaut. Aber wenn es soweit ist, weiß ich: Ich werde auf jeden Fall unterstützt.

Vielen Dank für das Interview, Maik.